März, April 2024. Ausstellung, Konzert, Ausschreibung

In Memoriam Christiane Voigt (1924 – 2024). Trauerfeier am 8.04.2024 um 13 Uhr

Christiane Voigt als Zeitzeugin in: Frauen PORTRAITS de Femmes, 2016  und in: 1929 ‒ 1949 ‒ 2019. 90 Jahre GEDOK Karlsruhe, 2019


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„Ich möchte nicht 100 werden“

Das waren Christiane Voigts Worte vor acht Jahren, kurz vor ihrem Umzug ins Wohnstift Rüppurr. Das hat Christiane nun geschafft! Ausgerechnet am internationalen Frauentag am 8. März 2024 hat sie diese Erde verlassen – im Juli wäre sie 100 Jahre alt geworden.

 

Seit 1977 kannte ich Christiane persönlich. Ich hatte meinen ersten großen Auftritt - einen Liederabend im Asamsaal Ettlingen - und Christiane hat sehr wohlwollend rezensiert.

Die Dame mit dem Trenchcoat, dem etwas schütterem Haar und der Baskenmütze war mir in Konzerten vorher schon aufgefallen. Nachdem ich 1987 zur ersten Vorsitzende der GEDOK gewählt wurde, wandelte sich die Bekanntschaft zu einer Freundschaft.

 

Christiane war seit 1951 Mitglied und hatte das Amt der Fachbeirätin für Musik von 1973-1998 inne. 1993 wurde sie zusätzlich noch zweite Schriftführerin. Als studierte und leidenschaftliche Musikerin (Klavier und Gesang an der Musikhochschule Karlsruhe) war sie oft Mitorganisatorin der GEDOK-Musikveranstaltungen und führte die Karlsruher Gruppe nach dem Tod ihrer Mutter Margarete Voigt–Schweikert (1957), damals erste Vorsitzende, kommissarisch weiter. Vehement unterstützte sie die GEDOK, u.a. auch finanziell die Veröffentlichungen der Noten und CD Aufnahmen der Kompositionen ihrer Mutter Margarete Schweikert. 

 

Ich erinnere mich gerne an Abende mit ihr: wir verfassten Rundschreiben, kopierten Ausschreibungen (das Privileg eines Computers konnten wir damals noch nicht genießen), frankierten und tüteten Briefe ein. Christiane hat manchmal 30 kg Briefe zur Post geschleppt! Sie war ein „Gewohnheitsmensch“ – bis vor circa zehn Jahren rauchte sie genau 5 Zigaretten täglich und ab 19:00 Uhr wurde sie spürbar nervös, wenn der geliebte Rotwein noch nicht auf dem Tisch stand. Jedoch musste sie diese Angewohnheiten in den letzten Jahren auf Anraten ihres Arztes ablegen bzw. reduzieren – was sie auch tat. Jeden Morgen machte Christiane mit eiserner Disziplin ihre Gymnastikübungen, spielte täglich Klavier und fuhr bis ins hohe Alter (nicht immer ungefährlich) Auto.

 

Noch vor etwa neun Jahren musste ich sie abends in die kleine Kirche beim Marktplatz fahren – trotz ihres reifen Alters waren ihre Rezensionen weiterhin gefragt. Zum Leidwesen der BNN-Kulturredaktion schrieb sie diese immer noch auf ihrer alten Reiseschreibmaschine und reichte die Kritik physisch per Post ein - zur Anschaffung eines PCs war sie nicht zu bewegen.

Christiane hatte einen markanten Humor, meist sehr trocken und geradeaus!

Ihren letzten Lebensabschnitt verbrachte sie im Wohnstift Rüppurr - zunächst im betreuten Wohnen und ihre letzten eineinhalb Jahre auf der Pflegestation.

 

Sie wird mir auf jeden Fall fehlen – ihr Humor, ihr Fachwissen und nicht zuletzt ihre charismatische Verschrobenheit. Hoffen wir, dass es da, wo sie sich jetzt befindet, Musik, Rotwein, eine Schreibmaschine und vielleicht die eine oder andere Zigarette gibt.

 

Elisabeth Stephan-Geißler,  stellv. Vorsitzende der  GEDOK Karlsruhe, März 2024

 

Montag, 8. April 2024 um 13 Uhr

Trauerfeier in der großen Kapelle mit anschließender Urnenbeisetzung auf dem Hauptfriedhof Karlsruhe >> Große Friedhofskapelle


08.03. bis 31.03.2024 Werkschau Zwischenräume / Schnittmengen

Papierarbeiten von Ursula Achten und Gertrud Schosser

Vernissage am Freitag, 08.03.2024 um 19 Uhr


Einführung: Rose Schrade


Musikalische Begleitung: Johanna Keune, Harfe, Werke von Komponistinnen

 

Ursula Achten und Gertrud Schosser präsentieren Schneidearbeiten, Papierschmuck, Buchprojekte, ein gemeinsames Postkartenprojekt sowie weitere Arbeiten, die Papier in seiner ganzen Vielfalt zeigen.
Dabei bilden die „Zwischenräume“ einen wesentlichen inhaltlichen Bestandteil der Arbeiten. Sie zeigen sich ganz plastisch in den dreidimensionalen Arbeiten: in Ursula Achtens Schmuck, in beider Bucharbeiten und in den Räumen, die durch Gertrud Schossers Schneidearbeiten entstehen. Ein gemeinsames, für diese Ausstellung begonnenes Künstlerkartenprojekt webt diesen Raum zwischen den beiden, es ist ein Bestandteil ihrer „Schnittmengen“.

 

Ursula Achten und Gertrud Schossers Arbeiten finden im Wesentlichen auf und mit Papier statt. Das Interesse an diesem unerschöpflichen Material verbindet die beiden und gibt Halt, verstärkt durch die Tatsache, dass sie regelmäßig zusammen arbeiten und zeichnen.


12.04.2024 um 18 Uhr im Musentempel: „Salon pour Claire“

Chansons der 1920er Jahre von Claire Waldoff

„Ein Kerl wie Samt und Seide“: Die Heldin unseres Salons im Musentempel Karlsruhe ist diesmal Claire Waldoff (1884–1957), Chansonnière, „Volkssängerin“ in Berlin, Berlin, Berlin. Vor dem 1. Weltkrieg, nach dem Krieg, während der Weimarer Republik. Bis die Nazis alles verbieten, vertreiben, ausrotten, was offen, emanzipiert und demokratisch ist.


Auf den Litfaßsäulen prangt: „Claire Waldoff. Der Stern von Berlin mit ihrem Schmackeduzchen. Text von Hermann Frey. Musik von Walter Kollo“.

 

Wir präsentieren Ihnen Claire Waldoff mit ihren schönsten Hits, ihren Freunden von Zille und Ringelnatz bis Tucholsky. Ein Tableau des Berlin der 1920er- und 1930er-Jahre.

 

Es wirken mit:


Rita Huber-Süß und Marianne Soff als Chansonnièren

Aurelia Georgiou, Klavier 

Dorothee Schabert, Konzeption und Moderation

 

Musentempel (Kulturzentrum Tempel), Hardtstr. 37a, Karlsruhe >> Anfahrt

 

Eintritt frei, Spenden willkommen

 

>> Salonkonzerte „Salon pour ...“

 


Ausschreibung 10 Jahre projekt3drei – 2024 | GLÜCKS - TRICHTER

Offenes Fotoprojekt zu aktuellen Themen. Einreichungen 12.05. bis 26.05. (24.00) 2024

>> Ausschreibung 2024 GLÜCKS - TRICHTER

 

Zum zehnjährigen Jubeljahr von projekt3drei laden wir alle, die Fotos machen, herzlich dazu ein, mit ihrer Kamera einzufangen, was die „Glücks-Trichter“ unserer Zeit sein könnten und was sie uns bescheren. Es dürfen und sollen auch Werke eingereicht werden, die unter Einsatz der KI entstanden sind.  

 

In einer Welt voller digitaler Realitäten, in der Mensch und KI miteinander verflochten sind, wird unsere Welt im rasanten Tempo neu geboren.
Aber was machen Menschen mit diesem neuen Tool?
Was soll gesehen und gezeigt werden, was soll preisgegeben werden?  
Entsteht hier etwa so etwas wie eine „transhumane Phantasie“?
Vor uns liegt erneut ein offener Raum unendlicher Möglichkeiten, in dem Sein und Schein selbstverständlich Hand in Hand gehen.
 
Die eingereichten Arbeiten werden wie immer juriert und im Rahmen einer Ausstellung als Installation und begleitet von einer Performance präsentiert.


Die Arbeit der GEDOK Karlsruhe wird unterstützt von der Stadt Karlsruhe