Mi, 26.2. bis So, 1.3. | Mi – So 15.00–19.00 Ausstellung
GEDOK-Forum
Mit den Zusammenhängen von Klang, Bild und Raum oder Fragen der medien- und musikästhetischen Ausgestaltung, beschäftigt sich der Studiengang „Sound Arts – Musik und Medienkunst“ der HKB. In der Ausstellung werden mehrkanalige Soundscapes zum Thema „Sound und Ökologie“ als studentische Ergebnisse des Seminars „Kompositorische Strategien“ zu hören sein, welches von den Professorinnen Dr. Teresa Carrasco und Dr. Cathy von Eck geleitet wird. Ebenso wird die interaktive Klanginstallation „Klinge(l)nde Velofahrende“ von Robin Siedl gezeigt. Neben Klangkunstwerken präsentiert sich die HKB zusätzlich mit künstlerisch-wissenschaftliche Beiträgen der Dozent*innen. In den verschiedenen Beiträgen von Studierenden und Dozent*innen, die für den Klimaschutz eintreten, wird eine Plattform geschaffen, auf der Musik, Kunst und Technologie aufeinander treffen.
Robin Siedl wird live vor Ort Field-Recordings in seine Installation einspeisen. Die Besucher*innen der Ausstellung werden Teil der interaktiven Veloglocken-Installation.
Yesid Fonseca Aranda
Titel: Rolis
Format: Soundscape Composition, Stereo
Dauer: 4min
Mit dem Fahrrad von zu Hause zur Schule fahren... Wie viele bewegende Ereignisse... Wie viel Energie wird zerstreut, Verbrannt, reagiert, verbrennt, reagiert... Wie viel könnte sich ändern mit nur ein paar Umdrehungen? Wie anders würde das Klangbild der Stadt sein... Ein "rolis" - eine Runde drehen.
Arthur Holliger
Titel: Electric Park
Format: Installation in 4 Channels
Dauer: 2min36sek
"Electric Park" ist ein fiktiver Dschungel, der von elektromagnetischer Fauna und Flora bewohnt wird. Die verwendeten Klänge wurden an verschiedenen Orten in der
Stadt Bern eingefangen und werden hier in den Raum gestellt, um eine neue Klanglandschaft zu komponieren. Die Klänge werden organisch in einem Tag-Nacht-Zyklus aktiviert, was an die komplexe und
dichte Form des Klangbildes in natürlichen Räumen erinnert.
Luis Felipe Arteaga
Titel: “Instalación imaginaria”
Format: Soundscape Composition, 4 Channels
Dauer: 5min
Instalación imaginaria (Soundscape). Die “Instalación imaginaria” entstand durch die Erkundung verschiedener elektromagnetischer Felder, die in öffentlichen und privaten Alltagsgegenständen zu
finden sind. Trotz der allgegenwärtigen Präsenz in unserem täglichen Leben ist die faszinierende Klangaura, die solche Objekte umgibt, für uns unsichtbar. Mit den Worten von Christina Kubisch:
“Nichts sieht so aus, wie es sich anhört. Und nichts klingt so, wie es aussieht.”
Manuela Meier
Titel: Place sounds of Basel
Format: Soundscape Composition, Stereo
Dauer: 5min
Bei dieser Arbeit stehen die eher störenden auditiven Begebenheiten des Stadtalltags im Fokus. Sie konzentriert sich auf die Geräuschszenerie und auf die sonorische
Wechselwirkung von verschiedenen Plätzen in Basel.
Untersucht wird dabei die klangliche Situationsumgebung nach charakteristischen Schallereignissen sowie deren Auswirkungen auf den Raum. Das gesammelte Material wird analysiert und in einer narrativen Komposition arrangiert. Das Stück bietet die Möglichkeit gewohnte Alltagsgeräusche neu zu entdecken, sowie diejenigen zu hören, welche in der urbanen Hektik meist untergehen und unbeachtet bleiben.
Paolo Fratello
Titel: Assemblage n.1
Format: Soundscape Composition, Stereo
Dauer: 6min40sek
“Assemblage n.1” is conceived shifting the concept of “object trouvé” from Fine Arts to music. I have been collecting “found sounds” from everyday life, recording
them with my mobile phone and assembled them in an organic shape.
Marius Buck
Titel: ZUSTÄNDE
Format: Drei Miniaturen. Stereo
Dauer: 6min38sek
Hast du schon mal eine Feldaufnahme wie ein Musikstück gehört? Oder gar anhand musikalischer Parameter analysiert? Nicht selten erlebt man Solisten, etwa singende
Vögel, welche nur ganz leise und weit entfernt zu hören sind. Dies oft, während die begleitende Harmoniesektion, die gerne aus zirpenden Grillen besteht, sich unglaublich present in den
Vordergrund spielt. Stellen Sie sich nun das Orchester vor, bei dem die Solostimme aus dem Nebenraum erklingt.
Und doch gibt es einen gravierenden Unterschied: Im Zusammenhang der Feldaufnahme machen solche musikalischen Skurilitäten plötzlich Sinn, denn sie unterliegen strengen, durch die Natur der Dinge gegebenen Gesetzen. Eine formale Stringenz, die kaum zu überbieten ist. Anders ausgedrückt: Das Bild einer Landschaft etwa, das beim Hören entsteht, macht auch das Klangbild plausibel.
Die folgenden drei Zustände sind unbearbeitete Texturen für Solo Percussion. Welcher Zustand baut sich vor deinem inneren Auge auf? Ein Waldleben? Eine Straßenkreuzung? Oder ein natürlicher Bachlauf inmitten einer tosenden Fabrik?
AUDIOVISUELLE-INSTALLATION
Alex Anderfuhren & Yannick Mosimann
Titel: Recreational Forest | Erholungswald
Format: Loop,1080p, 4:3, Stereo
Dauer: 8min 56sek
Eine audiovisuelle Dokumentation über ein städtisches Naherholungsgebiet. Langsam bewegt sich der Blick durch den Wald. Bis auf kleinere Hinweise entsteht auf visueller Ebene das Gefühl sich inmitten der Natur zu bewegen.
Die Unterschiedlichkeit von Klang und Bild wird immer spürbarer. Die Sequenzen kommentieren somit die Kluft zwischen der menschlichen Vorstellung von Natur und des tatsächlichen, künstlichen Erscheinungsbildes des Waldes.
Ilmārs Šterns
Titel: Perf. N° 001/2020 piece for experimental voice and curtains
Format: Loop,1080p, 4:3, Stereo
Dauer: 5 min
The content receiver is free on the infinite interpretation. The audience ears and eyes are directly confronted to his/her relationship with the space and video performance at the time being projected.
INTERAKTIVE KLANGINSTALLATION
Robin Siedl
Titel: Klinge(l)nde Velofahrende
Interaktive Klanginstallation für vier Lautsprecher und Veloglocken, realisiert mit Tonaufnahmen von Velofahrenden an Velodemonstrationen und zwei selbst organisierten Klingel-Events.
Mi, 26.2., 18.00 Vortrag
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Prof. Dr. Teresa Carrasco
Bioakustik, Komposition, Klanggestaltung
Über ein künstlerisch-wissenschaftliches Forschungsprojekt, das das Verhalten von Mücken auf Musik untersucht.
Umweltschutz als gemeinsame Plattform für Musik, Kunst und Technologie. Viele meiner Kompositions- und Kunstprojekte, an denen ich in den letzten Jahren teilgenommen habe, habe ich auf mehreren Ebene entwickelt. Basierend auf Konzepten der Artenvielfalt, Gleichstellung, Nachhaltigkeit beziehen viele KünstlerInnen, MusikerInnen und KomponistInnen Stellung in der Gesellschaft mit dem Wunsch nach einer besseren Zukunft für unsere und vor allem die nachfolgenden Generationen.
Teresa Carrasco (*1980), Leiterin des Studiengangs „Sound Arts“ an der Hochschule der Künste Bern
Fr, 28.2., 18.00 Uhr Vortrag und Gespräch
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Prof. Valerian Maly
Inlets: Kunst & Ökologie – historische Wurzeln und aktuelle Praktiken
Body Art, Performance Art, Aktionskunst, Konzeptkunst, Land Art und Environmental Art sind Kunstströmungen der 1960er und 1970er Jahre, die als historische Vorläufer der „Eco Art“ und „Bio Art“ vorallem eines gemeinsam haben: Die sich in Verbindung-Setzung mit, in und zu der Welt. Ausserhalb der etablierten, geschützten institutionellen Rahmungen wie sie eben Museen und Konzertsäle bilden, wurde die direkte Verbindung mit dem Leben und damit auch mit dem Alltag gesucht: manchmal ganz handfest, in dem man Löcher grub und zum Erdinnern vordringen wollte, manchmal in dem man auf Bäume stieg, oder sich gegen den Wind lehnte. Dabei ging es weniger um künstliche und künstlerische Darstellungen der Natur, wie es die gegensätzlichen Konzeptionen französischer und englischer Gartenkultur mit ihren „pleasure grounds“ - so auch im Schlossgarten Karlsruhe - veranschaulichen, sondern vielmehr um ein „Engagement“ im wortwörtlichen Sinne von sich „stark machen für…“ die Gesellschaft, die Umwelt, das Leben und die Kunst. Bis anhin nicht als künstlerisch geltende Ideen, Objekte und Umgebungen waren die Praktiken und
das Material: Pflanzen wurden mittels Kontaktmikrophonen zum Klingen gebracht, Metallschrott fand als erweiterte Lautsprecher-Membran und Resonator Verwendung, mit Video erfasste Wolkenbilder modulierten elektronisch erzeugte Klänge und TV-Bilder wurden von üppigen Pflanzen beschattet. Wahrnehmungsprozesse wurden zu zentralen Aspekten künstlerischer Praxis; die Zuschauer und Zuhörer zu beteiligten Zeugen, oftmals involviert in einmalige Vorgänge.
Die Involviertheit als Teil künstlerischer Praxis spielt eine immer grössere und wohl unabdingbar auch wichtigere Rolle im zeitgenössischen Kunstschaffen: Nicht mehr die Menschen (und damit auch die Künstler*innen) stehen im Zentrum, vielmehr geht es um Fragen der Entkoppelung und Eingebundenheit in und zur Umwelt, zur Ökologie und Ökonomie, letztlich - um ein viel beschworenes Wort zu gebrauchen - um Immersion, um eine gegenwärtige Interaktion, gleichwertig mit und zu anderen Entitäten der Welt.
Valerian Maly (*1959), Hochschule der Künste Bern
Auf dem linken Auge Dozent für Sound Arts und Performance Art, auf dem rechten Auge Kurator und Publizist Performance-basierter Projekte, findet sich im schielenden
Schnittpunkt - kurz vor der Nasenspitze - das, wonach er eigentlich seit den späten 1970er Jahren trachtet: das Schnüffeln mit und nach der Kunst.
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