NICHT ANDERS UND NICHT GLEICH

Nicole Bellaire und Meggi Rochell

Druckgrafik, Zeichnung, Collage, Keramische Plastik, Installation

11.07. bis 02.08.2020

 

Eröffnung am Sa, 11.07. 1418 Uhr
Gespräche und Führungen mit den Künstlerinnen.

 

Finissage am So, 02.08. 1416 Uhr
Beide Künstlerinnen führen durch die Ausstellung und sprechen über ihre Arbeiten.

 

Öffnungszeiten
Mi bis Fr 17–19 Uhr und Sa, So 14–16 Uhr. Sa und So ist jeweils eine der Künstlerinnen anwesend.
Meggi Rochell am 12.07. und 18./19.07.  Nicole Bellaire am 25./26.07. und 01.08.
Mit Alltagsmaske und Abstand können 25 Besucher*innen gleichzeitig die Ausstellung sehen.

 

Nicht gleich – allein schon die verwendeten Materialien der beiden Künstlerinnen sind unterschiedlich. Arbeiten auf Papier bei Nicole Bellaire, keramische Plastiken bei Meggi Rochell. Die eine setzt sich mit dem Menschen auseinander, die andere mit Pflanzen und kleinem Getier. Hier raumgreifend dreidimensional, dort flächig und zweidimensional. Bewegungsmomente menschlicher Figuren, realitätsnah festgehalten, treffen auf Natureindrücke in poetischer, abstrakter Übersetzung.

Nicht anders?  Dennoch finden sich Gemeinsamkeiten in den Arbeiten der beiden Künstlerinnen. Beider Interesse gilt einem flüchtigen, vergänglichen Moment, festgehalten und bewahrt in künstlerischer Chiffrierung. Vom natürlichen Vorbild inspiriert, spüren sie den Bewegungen, den feinen Strukturen, der ganz eigenen Ästhetik des Lebendigen nach.

 

Nicole Bellaire, Als wäre die Welt neu erblüht I, 2020, Farbholzschnitt
Nicole Bellaire, Als wäre die Welt neu erblüht I, 2020, Farbholzschnitt

Wild wachsende, zauberhafte Natur ist der Ausgangspunkt der Werke von Nicole Bellaire: Wegesränder, Brachflächen, unberührte Wiesen... ständig bedroht durch menschliche Eingriffe, Überformung und damit verbundenem Verlust. Diese kleinen Inseln ursprünglicher Wildnis versucht sie auf künstlerische Weise in Holzschnitten, Zeichnungen und Collagen zu konservieren und zu bewahren.
Bereits als Jugendliche legte sie Herbarien an und skizzierte Wiesenblumen mit botanisch genauem Anspruch. In ihren aktuellen Werken ist die äußere Wirklichkeit in erster Linie gestalterischer Anlass. Es geht nicht mehr um wissenschaftliche Genauigkeit, sondern um zeichnerische Spuren als schöpferische, evolutionäre Wachstumsprozesse. So entwickelt sich ein eigener, sehr persönlicher Naturkosmos, der zwischen realistischer Abbildung und Abstraktion changiert.

 

>> Künstlerinnenprofil Nicole Bellaire

Meggi Rochell, Tanze, 2017, Keramische Plastik
Meggi Rochell, Tanze, 2017, Keramische Plastik

Der Blick auf die menschliche Natur ist Gegenstand der keramischen Plastiken von Meggi Rochell. Die Figuren befinden sich im Zustand der Bewegung, körperlich, emotional oder mental. Erfahrungen aus mehreren Jahren Bewegungstheater fließen in die dargestellten Charaktere ein. Mal modelliert als ganzer Körper, mal als Fragment, in raumgreifender Größe oder als kleine Figurine, kommunizieren sie mit dem Betrachter durch ihre Gesten, ihre Bewegungen, den Ausdruck ihres Körpers. Sie erzählen Geschichten, bergen Geheimnisse und dennoch bleibt ihr emotionaler Ausdruck oft vage. Sie öffnen Räume für Träume, Interpretationen und Projektionen und erlauben so dem Betrachter stumme Zwiegespräche für neue, ganz eigene Geschichten.

 

>> POTENZIALE-Profil Meggi Rochell